Online-Magazin des Regnum Christi und der Legionäre Christi

„Hier gab mir der Herr meine Freude zurück“

Das sagt Ignacio María Rubio LC (30), gebürtig aus Spanien, über Deutschland. Zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern besuchte er die „Everest“ Schule in Madrid, bevor auf die Apostolische Schule der Legionäre Christi in Spanien wechselte. In seiner Heimat trat er auch ins Noviziat der Ordensgemeinschaft ein, absolvierte danach Humanistische Studien in Salamanca und Philosophie und Theologie in Rom. Von 2012 bis 2015 arbeitete er im apostolischen Praktikum in der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. Am 15. Juli 2020 empfing er in seiner Heimatpfarrei „Santa María de Caná“, in Pozuelo de Alarcón, die Diakonweihe. Seit Sommer 2020 arbeitet er in der Jugendseelsorge des Regnum Christi in Nordrhein-Westfalen. Außerdem belegt er im Fernstudium ein Promotionsstudium am Fachbereich Philosophie an der Universität „Francisco de Vitoria“ in Madrid.

In den vergangenen Monaten als Diakon hat mir der Herr einige schöne und eindrucksvolle Erfahrungen in seinem Dienst in Deutschland geschenkt. Momente, in denen ich vor allem mit den Nöten und dem Leid von Menschen in Berührung kam. Als Diakon durfte ich ihnen nahe sein, mit und für sie beten und bitten. Doch oft war das nicht genug. Viele Menschen suchten in ihrer seelischen Not einen Priester. Genau diese Erfahrungen haben mir aber auch wieder die Freude und Sehnsucht zurückgegeben. Sie haben mich zurückgeführt zur „ersten Liebe“ (vgl. Off 2,4) für meine Berufung und in mir den Wunsch vergrößert, Priester werden zu wollen.

Vor 20 Jahren habe ich voller Enthusiasmus meinen Berufungsweg begonnen. Doch die erste Begeisterung kann im Laufe der Jahre nachlassen, auch wenn die Freundschaft und Vertrautheit mit dem Herrn wachsen. Nach den ersten Ausbildungsetappen in Spanien und Italien kam ich zum Praktikum nach Deutschland. Diese Jahre haben mein Leben verändert. Hier hat Gott in mir den Wunsch erneuert, andere Menschen zu einer tiefen und verwandelnden Begegnung mit ihm begleiten zu wollen. Ich kehrte nach Rom zum Studium mit der Erfahrung zurück, in Deutschland die schwierigsten Momente meines Lebens erlebt und die größten Herzen gefunden zu haben, die ich kenne. Eine besondere Hilfe auf meinem Berufungsweg waren mir in den letzten Jahren die Unterstützung der gottgeweihten Schwestern im Regnum Christi, ohne die ich nicht hier stünde; die Gemeinschaft mit den Brüdern, Ordensleuten und Priestern, der Legionäre Christi; und die Verbundenheit mit vielen Freunden im Glauben, Jugendlichen und Familien, die für mich ganz wichtig und wie eine zweite Familie geworden sind.

„Der HERR ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Huld. (…) Preise den HERRN, meine Seele!“ (Ps 103,8,22). Worauf beruht meine Berufung, was trägt sie? Es ist die Treue Gottes! Sein Erbarmen mit mir und seine Barmherzigkeit waren es, die mich durch die dunkelsten und schwierigsten, und die schönsten und freudigsten Stunden trugen. Manchmal fühle ich mich in Deutschland sehr eingeschränkt und klein, da mir die Kultur und Sprache nur zum Teil vertraut sind. Aber ich durfte erfahren, dass der Herr gerade durch meine Kleinheit wirken möchte. Und diese Erfahrung lässt mich die Treue Gottes spüren und immer wieder zu ihm zurückkehren, um mich nur auf ihn zu stützen, der barmherzig und gnädig ist. Er ist der Grund und die Garantie für mein Leben und mein Priestertum, das sein Leben und Sein Priestertum in mir ist.

P. Ignacio María Rubio LC

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