Online-Magazin des Regnum Christi und der Legionäre Christi

Eine Erfahrung fürs Leben

Als Antwort auf die Aufforderung des inzwischen heiligen Papstes Johannes Paul II. zur Neuevangelisierung im dritten Jahrtausend gründeten einige katholische Mütter in Nordamerika das Projekt NET, das Kindern mit einem ganzheitlichen Konzept Werte und den christlichen Glauben vermitteln möchte.

Alicia Lanzertorfer und ihr Mann gehört zu den Personen, die NET nach Österreich vor nunmehr zehn Jahren nach Österreich brachten. Sie erinnert sich an Camps und Ferienfreizeiten, die so „total kreativ“, „unglaublich cool“ und „authentisch waren, dass sie den Eltern genauso viel Freude machten wie den Kindern. Für die Mutter von vier Kindern im Alter von mittlerweile 14 bis 23 Jahren hat das Wort „NET“ seither einen ganz besonderen Klang.

Alicia Lanzerstorfer und ihr Mann brachten vor zehn Jahren die NET Camps nach Österreich.

Es ist Frühling 2007, eine Kinderwallfahrt nach Mariazell. Viele Familien aus Oberösterreich fahren mit dem Bus dorthin, auch die Lanzerstorfers aus Wels. Sie begegnen in Mariazell zufällig P. George Elsbett LC. „Ihn hatten wir im Jahr zuvor bei einem kleinen Familientreffen des Regnum Christi in Wien kennengelernt. Von der Veranstaltung hatten wir aus dem NET-Magazin erfahren“, schildert Alicia. Man freut sich über das Wiedersehen, unterhält sich, vor allem über das tolle NET-Magazin, dessen Figuren die Kinder an die Pokemons erinnern, will bald etwas „Gutes“ für die Kinder tun. Dann schlägt Christina vom Regnum Christi vor, doch einmal ein Camp zu organisieren. Maria Stinglmayr, ebenfalls eine Mutter aus Oberösterreich, reagiert spontan und stellt dafür einen Bauernhof zur Verfügung. Und Alicia Lanzerstorfer sagt noch in Mariazell die Organisation zu. „Ohne zu wissen, welcher Aufwand das ist, worauf wir uns da einlassen. Doch dem Herrn sei gedankt, das war eine Fügung.“

In den Sommerferien 2007 treffen sich die Wallfahrerfamilien wieder, beim ersten NET-Camp Österreichs in Eberstalzell. Kinder und Eltern erleben dort intensive, schöne, unvergessliche Tage. „Wir wussten damals bis zum Beginn eines Camps nicht wirklich, wie viele Kinder dabei sein werden, ob wir genug zu essen eingekauft und ausreichend Schlafplätze haben“, erinnert sich Alicia Lanzerstorfer. „Ich bin oft am Abend in der Kapelle gesessen und hab auf die Kinder geschaut, die gebetet und gebeichtet haben. Ich habe nur noch geweint vor lauter Freude, ich war ja körperlich so fertig, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Das aber war so erfüllend und so berührend und eine so unglaublich schöne Erfahrung … Da habe ich gewusst: Das ist die Belohnung für all diese Mühe und Arbeit, für die vielen Stunden, dafür lohnt sich jeder Aufwand!“ Nicht nur das. „Das NET-Camp hat auch meinen Kindern sehr gut getan. Denn wie bringt man sie denn dazu, eine Bibel in die Hand zu nehmen? Die gottgeweihte Frau Johanna von Siemens hatte ihnen ganz einfach Textstellen aus der Bibel gegeben, die Kinder sollten diese spielen. Sie waren mit Begeisterung dabei und in Sachen Ausstattung total einfallsreich, haben aus dem Stegreif gespielt!“ Tage voller Spontanität, Kreativität, Tiefgang – und vieles verändert sich. „Die Kinder haben mit Freude abgewaschen und überall geholfen!“ Plötzlich gibt es die Idee zum „Mittagessen im Himmel“, die Kinder verkleiden sich als Heilige, Vater Christoph Offenberger wird flugs zum heiligen Petrus, der Essensraum zum Himmel. „Das war eine Tagesbeschäftigung für die Kinder, mit einer derartigen Freude, leuchtenden Augen und einer tollen Atmosphäre, woooh!“

Alicia Lanzerstorfer schildert all das voller Demut:

Es haben viele mitgeholfen, allein hätte ich das nie geschafft. Dafür bin ich sehr dankbar. Vor allem die gottgeweihten Frauen des Regnum Christi sowie die Priester und Brüder der Legionäre Christi haben uns beeindruckt – durch ihr Dasein und ihr Vorbild, wie sie den Glauben leben und wie authentisch sie das tun, trotzdem unglaublich cool, nicht fern, sondern erreichbar für uns. So richtig mitten in der Welt zu stehen und trotzdem für Christus zu brennen: Das hat uns Eltern so erfüllt hat und den Kindern so gut getan. Die NET-Camps waren ein wirklich sehr entscheidender Schritt für uns als Familie im Glauben und am Weg zu Jesus Christus!

Sie könne nur allen Eltern empfehlen, sich selber zu engagieren und alle Mühe auf sich zu nehmen, damit ein solches Camp stattfinden könne: „Das bringt den Kindern unglaublich viel und ist ein tolles Fundament fürs Leben!“

Johannes Lanzertorfer gehört zur ersten Generation der NET Kinder in Österreich und blickt gern auf diese Erfahrung zurück.

Johannes (20) ist eines von vier Kindern der Familie Lanzerstorfer und gehört damit zur ersten Generation von „NET-Kindern“ in Österreich. Besonders gerne erinnert er sich an eine Gute-Nacht-Geschichte auf einem NET-Camp über Maria von Guadalupe, die dem Juan Diego erschienen ist und sein Leben verändert hat. NET habe auch beim ihm eine Veränderung bewirkt, ist sich Johannes sicher.

NET hat in mir ein Fundament gelegt, damit mein Glaube in späteren Jahren weiter reifen und sich entwickeln kann. Natürlich hat es mich nicht zum reifen Katholiken gemacht, aber es war ein erster Schubser in die richtige Richtung! Dieser erste Schritt ist nur einer von vielen auf dem Weg zur Heiligkeit, aber ein unglaublich wichtiger. Denn ohne den ersten Schritt wird die Reise nie begonnen!“

Auch für den Glauben in der Familie sei NET ein wichtiger Impuls gewesen, ist der Maschinenbau-Student überzeugt: „Meine Eltern waren stark in die Planung und Durchführung der Camps eingebunden, allein das hatte schon einen starken Einfluss auf unser tägliches Leben! Glauben verbindet Menschen – und so habe ich meine Eltern und Geschwister auch auf einer Ebene kennengelernt, auf der das vorher nicht möglich war. Wir haben mehr miteinander gebetet und offener über den Glauben gesprochen. Man kann fast von einer Reformation des Glaubens in der Familie sprechen!“